Das war wieder so ein Treffen nach dem Geschmack der Westumer Senioren. Die Gesellschaft hatte ihre älteren Mitglieder sowie die Witwen verstorbener Schützen zu einem gemütlichen Beisammensein ins Vereinsheim eingeladen. Gut 80 Männer und Frauen waren der Einladung gerne gefolgt. Man kennt sich, hat bereits seit Jahrzehnten zusammen gefeiert. Und da ist es immer wieder schön, wenn man sich in gemütlicher Runde trifft.
Unser Vorsitzender Klaus Albers hieß die Damen und Herren herzlich willkommen, freute sich über den guten Zuspruch und erklärte, dass der Blick zurück in die Geschichte der Gesellschaft und der Stadt Emsdetten gehen wird. Zunächst gab es aber Kaffee und von den Vorstandsdamen gebackene Kuchen und Torten. Da fiel die Auswahl nicht immer leicht. Doch bei der großen Auswahl war für jeden Anwesenden das richtige Stückchen Kuchen dabei. Schnell hatten die Teilnehmer ihren Gesprächsstoff gefunden, redeten über vergangene Karnevals- und Schützenfeste, ließen aber auch nicht die aktuellen Themen aus. Gemeinsam wurde aber auch gesungen. Ludger Röhring hatte seinen „Trecksack“ wieder dabei und intonierte viele bekannte Melodien. Mit Inbrunst sangen die Senioren insbesondere das Vereinslied „In Westum unter den Eichen“ mit.
Nachdem Kaffee und Kuchen abgeräumt waren und die ersten kühlen Getränke vor den Anwesenden standen, kündigte Klaus Albers den ersten Film an. Das 250jährige Vereinsjubiläum im Jahre 1963 wurde wieder lebendig. Und die allermeisten Senioren und Seniorinnen erkannten sich in der einen und anderen Filmsequenz wieder. Höhepunkt des Nachmittags, bei dem auch der Karneval nicht zu kurz kam, war aber der nachfolgende Film von der Stadtwerdung Emsdettens im Jahre 1938. Rund ein Jahr vor Ausbruch des 2. Weltkrieges feierten die Bürger der alten Wannenmacherstadt die Verleihung des Stadtrechtes. Kinder, Erwachsene und Senioren waren auf den Beinen, feierten im Stadion mit vielen Gästen den Festakt, auch die Übergabe der Feuerwache nebst Turnhalle an der Buckhoffschule fiel in die Festtage wie auch die Eröffnung des Waldfreibades. Und auch ein Gedicht gab es zur Stadtwerdung. Darin dankt die örtliche Heimatdichterin für die Verleihung der Stadtrechte und die Aufnahme unter die ersten „Perlen“ des Reiches.
Gelächter und Kopfschütteln gab es dafür von den Anwesenden. „Ich war damals 6 Jahre alt“, erinnert sich ein Westumer Senior. An den Feierlichkeiten habe er mit der Familie nicht teilgenommen, informiert er, schließlich sei er in einem Haushalt mit acht Kindern aufgewachsen, und da hab es wahrlich keine Zeit gegeben, die Stadtwerdung zu feiern. Auch zwei prominente Mitbürger waren den Veranstaltungen fern geblieben. Es waren die Pfarrer von St. Pankratius und Herz Jesu, die sich nicht für die Zwecke damaliger Parteien vereinnahmen lassen wollten.
Schnell, viel zu schnell verstrichen die Stunden. „Bis bald mal wieder hier im wunderschönen Westumer Vereinsheim“, war ein Satz, den unser Vorsitzender Klaus Albers und seine Vorstandskollegen beim Abschied immer wieder zu hören bekamen. Das nächste Treffen finde am 24. September (Sonntag) statt, informierte der Vorsitzende und wies darauf hin, dass alle Seniorinnen und Senioren der Gesellschaft auch bei den anderen Festen und Feiern der Westumer Schützengesellschaft stets herzlich eingeladen seien, und das gelte natürlich insbesondere auch für die Schützenfesttage im Juli.