„Endlich geht’s wieder los“. Diesen Satz hörte man am vergangenen Samstag immer wieder unter den Eichen an der Jan-van-Detten-Straße. Zum ersten Mal seit 2019 kam wieder echte Schützenfeststimmung unter der Rode auf. War es auch nicht der vielbesungene Adler, auf dem geschossen wurde, sondern „nur“ ein hölzerner Schinken, so kam doch echtes Schützenfestfeeling auf. Nach genau 201 Schuss stand der neue „Schinkenkönig“ der Westumer Schützengesellschaft fest. Andreas Wiese, amtierender König der Gesellschaft, holte nach einem dramatischen Finale die letzten Reste des Holzschinkens zu Boden. Jubel brandete unter der Schützenstange neben Hof Brinkmann auf. Die neue Majestät hatte viele Hände zu schütteln ehe der Preis übergeben werden konnte. Vorsitzender Maik Bothe überreichte zum Schinken auch das passende Begleitgetränk: zwei Fünf-Liter-Fässchen Krombacher Pils. Mit je einem Fässchen Bier mussten sich Frank Kattenbeck und Tobias Lüke begnügen. Ihnen war es gelungen, die am Holzschinken hängenden leeren Fässchen mit einem genauen Treffer zu Boden zu holen. Der Schinken sowie die Bierfässchen wurden gesponsort von Marcel zur Mühlen, Michael Lammert und Mathias Röhring.
Doch mit der Ehrung der besten Schützen war der Abend noch lange nicht beendet. In gemütlicher Runde blieben die Westumer Schützen und ihre Freunde noch lange zusammen. Zentrales Thema war an diesem Abend natürlich das Schützenfest am zweiten Wochenende im Juli. Da wurde über die möglichen Nachfolger der Vorjahrskönige ebenso diskutiert wie über die aktuellen Vereinsangelegenheiten oder auch private Dinge. Der Gesprächsstoff jedenfalls ging nicht aus. Da war es nicht verwunderlich, dass die Veranstaltung erst am frühen Sonntagmorgen endete.
Begonnen hatte der Abend für die Aktiven der ältesten Schützengesellschaft der Stadt bereits um 17 Uhr am Vereinshaus. Unter den Klängen der Spielmannszüge brachten die Schützen den grünen Zweig (eine Birke) zur Vogelstange, um darauf aufmerksam zu machen, dass der Termin des alljährlichen Hochfestes immer näher rückt. Bei kühlen Getränken stieg die Stimmung weiter an. Und nachdem der Vorsitzende zum Schießen auf den Holzschinken aufgerufen hatte, bildete sich gleich eine lange Schlange unter der Vogelstange. Erst langsam und schließlich von Schuss zu Schuss stieg die Spannung – bis dann die letzten Reste des hölzernen Schinkens zu Boden fielen. Da kannte der Jubel kein halten: Die Westumer feierten ihren ersten König in diesem Jahr.